SWP ordnen Fernwärme-Preisvergleich ein

Vergleiche der Fernwärmekosten unterschiedlicher Städte beruhen auf unvollständigen Angaben.

In den vergangenen Tagen sind verschiedene Pressemitteilungen erschienen, in denen die Pforzheimer Fernwärmepreise als außergewöhnlich hoch bezeichnet wurden. Sowohl eine Presse-Veröffentlichung des Pforzheimer Landtagsabgeordneten Dr. Hans-Ulrich Rülke als auch eine Pressemitteilung des Bürgervereins Buckenberg-Haidach stützen sich hierbei auf Zahlen aus dem baden-württembergischen Umweltministerium. Das von der Grünen-Politikerin Thekla Walker geleitete Ministerium hatte auf Rülkes Bitte hin die Fernwärmepreise im Land verglichen. Obwohl das Ministerium in der Antwort selbst darlegt, dass die erhobenen Angaben weder vollständig sind noch eine abschließende Stellungnahme zu den Preisvergleichen zulassen, werden in den Pressemitteilungen ausschließlich Nettoarbeitspreise ohne die jeweiligen Grundpreise herangezogen. Dabei machen diese Nettoarbeitspreise in der von Kundenseite zu entrichtenden Jahresrechnung nur einen Teil der tatsächlichen Kosten aus und sind für einen seriösen Gesamtkostenvergleich daher unzureichend. Hierfür müssten die Grundpreise ebenfalls zwingend mit einbezogen werden, die bei vielen Anbietern doppelt bis dreifach so hoch sind wie bei den SWP. Dies zeigt auch: SWP-Kunden haben die Möglichkeit, durch ihr Nutzungsverhalten den tatsächlich zu entrichtenden Preis deutlich zu beeinflussen.

Zudem wird in den Pressemitteilungen der Tatsache nicht Rechnung getragen, dass sich die Erzeugungskosten von Fernwärme in verschiedenen Städten teils deutlich unterscheiden. So kann beispielsweise in Karlsruhe günstige bis kostenlose Abwärme benachbarter Industrie genutzt werden. Das Umweltministerium gibt in seiner Antwort an Rülke zu: „Eine abschließende Stellungnahme zu den Preismodellen und den Preisanpassungsklauseln ist aufgrund der Vielzahl der Ausgestaltungsmöglichkeiten, der Versorgungsstrukturen sowie der teilweise rechtlich nicht eindeutig definierten Grenzen nicht möglich.“

SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard sieht in dem vorliegenden Preisvergleich denn auch erhebliche Mängel: „Man sagt ja immer, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen sollte. Hier wurden ganz offensichtlich Äpfel mit Spargel verglichen.“ Marquard beklagt zudem, dass sich der vorliegende Preisvergleich auch noch auf veraltete Zahlen stützt: „Da nach den Turbulenzen durch den Ukrainekrieg inzwischen eine deutliche Entspannung auf den Energiemärkten zu beobachten ist, haben die SWP innerhalb weniger Monate zwei Mal den Netto-Arbeitspreis für Fernwärme abgesenkt: Zum Jahreswechsel 2023/2024 ebenso wie mittels einer kürzlich beschlossenen SWP-eigenen Fernwärme-Preisbremse.“

Diese deckelt den Netto-Arbeitspreis für das Jahr 2024 bei 16,5 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt die jeweils gültige Mehrwertsteuer sowie der Emissionspreis. „Diese neuen Zahlen werden in der Analyse des Umweltministeriums nicht berücksichtigt, der angestrengte Preisvergleich bezieht sich also auf veraltete Preise. Vor allem die Behauptung, dass die SWP mit ihren Fernwärmepreisen an der Landesspitze stünden, hält einer ernsthaften Gesamtschau nicht stand“, so Marquard.

In Pforzheim ist die Strategie klar: Die Wärmetransformation kann aus Sicht der SWP nur gelingen, wenn künftig auf CO2-intensive Erzeugungsarten verzichtet wird. Aus diesem Grund haben die SWP mit dem Einbau von Gasmotoren im Heizkraftwerk, in dem die Pforzheimer Fernwärme hergestellt wird, bereits vor drei Jahren den Ausstieg aus der Kohleverstromung vollzogen, um den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 massiv zu verringern. Mit dem kürzlich beschlossenen Verkauf des nicht mehr genutzten Kohlebunkers, in dem ein hochmodernes KI-Rechenzentrum entstehen soll, setzen die SWP einen weiteren Baustein zur Verringerung der Fernwärmepreise um, da die anfallende Abwärme der Pforzheimer Fernwärmeversorgung zugutekommen wird und dies die Preisgestaltung positiv beeinflussen wird.

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